Nanosilber und seine Verwendung

Unter Nanosilber werden Partikel von elementarem Silber in einer Grösse von weniger als 

100 nm verstanden. Diese können mit physikalischen, chemischen oder elektrochemischen Methoden hergestellt werden. Nanosilber unterscheidet sich von anderen Silberformen. Durch die Aufteilung auf unzählige kleine Partikel, welche eine enorme Vergrösserung der wirksamen Oberflächen mit sich bringt, können viel mehr reaktive Silberionen entstehen als bei wesentlich grösseren Partikeln. Ihre Grösse macht es den Silbernanopartikeln möglich auch Zellmembranen zu durchdringen. Das günstige Oberflächen-Volumen-Verhältnis führt zu einer effektiveren Wirkung bei gleichzeitig geringerem Rohstoffeinsatz. Durch die besonderen physikalisch-chemischen Eigenschaften des Nanosilbers ergeben sich viele Anwendungsgebiete. 

Antimikrobielle Wirkung des Nanosilbers

Silber wirkt in verschiedenster Weise auf Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren. Der Effekt beruht auf den positiv geladenen Silberion Ag+, das durch Oxidation entsteht, wenn Silber in Kontakt mit Feuchtigkeit kommt. Die Wirksamkeit ist im Detail noch nicht vollständig aufgeklärt. Wahrscheinlich binden sich Silberionen an Proteine der Zellwände und der intrazellulären Membranen, wodurch wichtige Funktionen in der Zelle gestört werden.  Ausserdem können sich Silberionen auch mit Komponenten der DNA oder RNA verbinden und dadurch die Zellteilung verhindern und führen so zum Zelltod.

Technisches Potential von Nanosilber

Nanosilber hat ein hohes technisches und wirtschaftliches Potenzial. Die Besonderheit liegt in seiner antimikrobiellen Wirkung und in seiner ausgezeichneten thermischen und elektrischen Leitfähigkeit. 

Durch diese Eigenschaften eröffnen sich essentielle Anwendungsfelder, die von flexiblen Displays bis hin zu antimikrobieller Ausstattung von Krankenhaustextilien, Wundauflagen usw. reichen. 

Nanosilber für Lebensmittelverarbeitung und Transport

Lebensmittel sind naturgemäss mit vielen Keimen behaftet. Neben den nützlichen Bakterien, die Eigenschaften und Aroma des Nahrungsmittels zur Geltung bringen, gibt es auch unerwünschte Bakterien (Krankheitserreger, Verderbniskeime). Für uns Konsumenten sind resistente Bakterien hochgradig gefährlich! Sie können über den Kontakt durch Lebensmittel, wie rohes Gemüse und Salat oder auch mit dem Fleisch infizierter, geschlachteter Tiere auf den Verbraucher übertragen werden. Daher hat die Vermeidung solcher Infektionsketten Priorität und es bestehen höchste Anforderungen an die hygienischen Umgebungsbedingungen aller Lager- und Verarbeitungsorte der Lebensmittelkette. Dies betrifft vor allem:

  • Kühlhäuser
  • Kühlfahrzeuge
  • Schlachthäuser und Lebensmittelverarbeitungsräume

Einen wichtigen Beitrag leisten hierbei antibakterielle high-tech Werkstoffe, welche mit Silber Nanopartikeln ausgestattet sind. Carbon- oder glasfaserverstärkte Kunststoffe sind hierfür ein Beispiel. Es sind höchst stabile und leichte Materialen, versehen mit einer speziellen Nanosilberoberfläche, welche dauerhaft Keime innerhalb weniger Stunden abtötet. Eingesetzt wird der Leichtbaustoff im Lebensmitteltransport oder als hygienisches Wandpaneel in der Lebensmittelverarbeitung.

Optimierung von Kleidung und Textilien

Die antimikrobielle Wirkung von Nanosilber wird bei folgenden Textilien angewendet:

  • Sportbekleidung
  • Berufsbekleidung
  • technische Textilien

Durch verschiedenste Verfahren werden Nanosilberpartikel in die Kleidung eingearbeitet. Durch die antimikrobielle Wirkung verhindern die Silberionen neben der Übertragung und Ausbreitung von Keimen auch die Entstehung von Schweissgeruch. Der fiese Geruch entsteht erst durch Bakterien, die natürlicherweise unsere Haut besiedeln und einzelne Bestandteile des Schweisses verstoffwechseln. Durch nanosilberhaltige Kleidung wird die gesunde Bakterienflora der Haut nicht gestört. 

Nanosilber in Medizinprodukten

Nanosilber hat eine grosse Wirksamkeit gegen Krankheitserreger. Die Langzeitwirkung ist von enormer Bedeutung. Während herkömmliche Antibiotika zum Beispiel aus Implantaten, oft kurz nach der Operation ausgewaschen sind, kann fest eingebundenes Nanosilber mehrere Jahre nach einem Eingriff die Ansiedlung von Keimen an künstlichen Oberflächen im Körper verhindern.

Heutzutage wird es bereits in Knochenzementen in Verbindung mit Antibiotika verwendet und dies erfolgreich. Das Infektionsrisiko nach einer Knochenoperation sinkt deutlich. Auch antimikrobielle Wundauflagen mit Nanosilber erobern den Markt. Früher waren Wundinfektionen die grösste Ursache von Erkrankungen und Todesfällen bei Verbrennungen. Bei Verbrennungen ist die Haut besonders anfällig für die Ansiedlung von Bakterien und gleichzeitig auch für Wundinfektionen. Durch die Behandlung mit Sibler-Agenzien wurde die Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate signifikant reduziert. 

Bildquelle: Pixabay

Inhalt:  Nanosilber in Medizinprodukten: Netzwerk Nanosilber (nanoinitiative-bayern.de)

dr_leben-health-care.pdf (ff-medical.de)bmg_nanosilber_fassung_veroeffentlichung_final__mit_deckblae.pdf (verbrauchergesundheit.gv.at)

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