Entstehung und Ursachen von Rückenschmerzen

In den letzten Beiträgen haben wir uns verschiedene Sportarten angeschaut und festgestellt – Bewegung bringt Körper und Geist in Schwung! Heute wollen wir uns einem neuen Thema widmen: den Rückenschmerzen. Das erschreckende ist, dass jeder dritte Erwachsene öfter oder ständig an Rückenschmerzen leidet. Durch die Schmerzen wird einem erst bewusst, wie sehr die Wirbelsäule an all den Bewegungen beteiligt ist. Das neue Krankheitsbild kennen wir fast alle, denn wir sitzen einfach zu viel. Sitzen ist sozusagen das neue Rauchen – warum? Dieser Blogbeitrag klärt dich darüber auf!

Die DAK schreibt in ihrem Gesundheitsreport, dass bis zu 85 Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenbeschwerden leiden. Manchmal gehen die Schmerzen schnell wieder weg und nicht selten bleiben diese länger und erscheinen dann chronisch! Es ist egal, ob unten oder oben – jeder Bereich der Wirbelsäule kann von Beschwerden betroffen sein. Rückenbeschwerden gelten als einer der Hauptgründe für Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung. Wir möchten dir die Ursachen erklären und erläutern.

Es gibt eine Unterscheidung in spezifische und unspezifische Rückenschmerzen:

  • Spezifische Rückenschmerzen haben eine eindeutige Ursache. Diese resultieren zum Beispiel aus Unfällen, Stürzen, strukturellen oder organischen Veränderungen sowie in manchen Fällen Bakterien.
  • Unspezifische Rückenschmerzen haben keine strukturelle Ursache. Der Arzt erkennt auf einem Röntgenbild oder MRT keine Anzeichen einer Schädigung. Meistens verschwinden unspezifische Rückenbeschwerden nach einiger Zeit von selbst.

Bei 85 bis 90 Prozent aller Fälle handelt es sich um unspezifische Rückenschmerzen. Zu dieser Art von Schmerzen gehören unter anderem Muskelverspannungen oder Fehlhaltungen. Auch eine Überdehnung, Reizung oder Verhärtung der Muskulatur sollen den Verlauf von Rückenbeschwerden beeinflussen. 

Kreuzschmerzen – Was bedeutet das genau?

„Mein Kreuz tut mir weh!“ Das ist ein Satz, den vermutlich schon jeder einmal gehört hat. Aber was bedeutet diese Aussage eigentlich? Von der Gesundheitsberichtserstattung werden diese als nicht-spezifische-tiefsitzende Rückenschmerzen definiert. Dabei handelt es sich um Schmerzen unterhalb des Rippenbogens und oberhalb des Gesässes. Im Prinzip sind es Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Nicht-spezifisch bedeutet, dass Ärzte keine Ursache diagnostizieren können. Jedenfalls auf den ersten Blick. Meist ist der Befund eine Fehlbelastung der Wirbelsäule bzw. der Muskulatur im Rücken. Doch wir wissen, dass muskulär-fasziale Verspannungen der Grund dafür ist. 

Die Ursache deiner Rückenschmerzen liegt vorne!

Verklebte Faszien

Jeder Muskel und jede Muskelfaser umhüllt eine Faszienschicht. Das Fasziennetz verleiht deinem Körper Stabilität. Unser Körper würde ohne Faszien einfach in sich zusammenfallen, da sie Organe, Muskeln und alles andere an ihrem Platz halten. Dein Körper würde seine Form bewahren, auch wenn nur Knochen und Faszien übrig wären. Unglaublich, oder?

Sitzen wir im Alltag viel – sei es im Büro, im Auto oder in der Uni, dann sind bestimmte Muskelbereiche wie Hüftbeuger, Muskeln im Oberschenkel, Brustmuskeln und gerade Bauchmuskeln ständig verkürzt und ihre Faszie unterversorgt, da diese kaum in die Länge gestreckt wird! 

Rückenstrecker im Dauerstress

Nun schauen wir uns die Rückenstrecker an. Diese versuchen, deine aufrechte Körperhaltung zu bewahren. Je mehr die Zugspannung auf der Vorderseite deines Rumpfes aufgrund der Verkürzung ausfällt, desto mehr müssen die Muskeln gegenspannen. So entstehen die Beschwerden, die viele als Muskelverspannungen im Rücken kennen. Was da genau passiert ist flott erklärt: Von beiden Seiten (hinten und vorne) ziehen grosse Kräfte in eine jeweils andere Richtung. Dadurch lastet viel Druck auf deiner Wirbelsäule und auf deinen Bandscheiben. Mithilfe von Rezeptoren misst dein Körper diesen Druck und leitet diese Informationen an dein Gehirn weiter. Damit dein Körper dich vor einer Schädigung schützt, kommt der Schmerz ins Spiel. Dieser wird als Alarmschmerz bezeichnet und ist ein Warnsystem deines Gehirns. 

Schauen wir uns nun zur Verdeutlichung folgendes Beispiel an:

Woher kommt der plötzliche Rückenschmerz beim Aufstehen einer sitzenden Position?

  • Deine Bewegungen sind zu einseitig und du sitzt zu viel im Alltag.
  • Deine Faszien werden nicht ausreichend in alle Richtungen gestreckt – sie verfilzen.
  • Um gegen deine verkürzte Vorderseite zu arbeiten, bringen Rückenstrecker und Gesässmuskulatur hohe Zugkräfte auf.
  • Durch die Anspannung des Rückenstreckers wird der Druck auf die Bandscheiben zu hoch.
  • Der Alarmschmerz hemmt hinten die aufrichtende Bewegung, um deine Bandscheibe vor Schädigungen zu schützen.

Daraus resultiert, dass die Schmerzen erst einmal unabhängig vom Rücken entstehen – das Problem liegt vorne. Durch die Beseitigung der zu hohen Spannung verschwinden die Beschwerden.  Das bedeutet, das in den meisten Fällen kein direkter Zusammenhang von Schmerzen und Schädigung von Strukturen im Rücken besteht. Ein weiteres Argument gegen eine geschädigte Struktur ist die oft wechselnde Intensität der Schmerzen. Wäre wirklich etwas beschädigt, wieso verspüren wir den Schmerz mal mehr, mal weniger stark? Auch bei Blockaden sind meist überspannte Muskeln und Faszien die wahre Ursache.

Wir haben uns jetzt mit der Thematik Rückenschmerzen und deren Ursachen beschäftigt.  Im nächsten Blogbeitrag wollen wir dir einfache Übungen mit auf den Weg geben, um Rückenschmerzen zu lindern oder vorzubeugen! 

Bildquelle: Pixabay

Inhalt:  Rückenschmerzen – Ursachen, Behandlung und Übungen | Liebscher & Bracht (liebscher-bracht.com)

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